Anlässlich des 70. Jahrestags der Deportation der Deutschen aus Russland veranstaltete die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag einen Empfang im Münchner Maximilianeum. Aus ganz Bayern folgten unsere Landsleute dieser Einladung und so versammelten sich Vertreter der Landsmannschaften von Würzburg bis Rosenheim im Landtag. Die fünfköpfige Delegation unserer Ortsgruppe bestand sowohl aus Vertretern der Erlebnisgeneration (Anna Müller und Alexander Emich) als auch ihrer Nachkommen (Elvira und Waldemar Gillert, Tamara Leis).
Unter dem Motto "Von der alten in die neue Heimat: Bayern und seine Deutschen aus Russland" würdigten die CSU-Abgeordneten unter dem Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid und der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Vertriebenenpolitik, Christa Matschl, den Willen und das Engagement der Deutschen aus Russland. Sie senden damit auch ein Signal der Anerkennung und Verbundenheit. Herr Schmid bewies zudem in aller Deutlichkeit, dass die CSU weiter für die Interessen der Deutschen aus Russland eintritt, indem er sagte: "Die Geschichte der Deutschen aus Russland ist unsere eigene Geschichte."
Es folgte ein Festvortrag von Herrn Dr. Ortfried Kotzian, dem Direktor des Hauses des Deutschen Ostens in München, in dem er die Geschichte der Deutschen aus Russland nachzeichnete. Von den großen Zaren ins Land eingeladen, reisten Deutsche schon früh als Fachkräfte nach Russland ein. Im 20. Jahrhundert änderte sich jedoch ihr Schicksal: Der berüchtigte Erlass des Obersten Sowjets der UdSSR vom 28. August 1941 war eine Verurteilung Unschuldiger - vom Kind bis zum Greis - und machte die Deportationen der Deutschen nach Sibirien und andere asiatische Teile der Sowjetunion möglich. Diesem einschneidenden Ereignis wurde beim CSU-Empfang ehrenvoll gedacht.
Dr. Kotzian ging in seinem Vortrag auch auf die Ausreise der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion ein. Bis zum heutigen Tag sind über 2,3 Mio. Personen in der BRD aufgenommen worden; Bayern ist mit einer Zahl von 640.000 eines der Länder, das die meisten Deutschen aus Russland aufgenommen hat und damit uns und unseren Kindern zur Heimat wurde.
Dankbar und voller Ehrgeiz ging es nach interessanten Gesprächen mit Politikern spät abends nach Hause, in unsere Heimatstadt Landshut.